Crowdinvesting ist eine Form der Geldanlage, bei der viele private Anleger gemeinsam in ein Unternehmen, ein Projekt oder ein Produkt investieren – meistens über Online-Plattformen. Im Gegensatz zum Crowdfunding, bei dem man oft eine Gegenleistung wie ein Produkt oder ein Dankeschön bekommt, geht es beim Crowdinvesting um Geldanlage mit Rendite-Erwartung.
Die Anleger investieren also Kapital und erhalten im Gegenzug z. B.:
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Anteile am Unternehmen (wie bei Aktien)
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Zinsen (wie bei einem Darlehen)
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Gewinnbeteiligungen
🧱 Beispiel: Wie funktioniert das konkret?
Eine junge Firma will eine neue App entwickeln, hat aber nicht genug Kapital.
Über eine Crowdinvesting-Plattform wie z. B. Seedmatch, Companisto oder Bergfürst stellt sie ihr Projekt vor.
Interessierte können z. B. ab 250 € mitmachen. Kommt genug Geld zusammen, wird das Projekt finanziert.
Im Gegenzug erhalten die Anleger z. B.:
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eine Gewinnbeteiligung (wenn das Unternehmen erfolgreich ist)
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oder ihr Geld + Zinsen zurück (nach z. B. 5 Jahren)
💰 Chancen für Anleger
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Früheinsteiger-Bonus: Man kann in Start-ups investieren, bevor sie groß werden. Wer früh bei einem erfolgreichen Unternehmen dabei ist, kann hohe Renditen erzielen.
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Kleine Beträge möglich: Schon ab 100–500 € ist man oft dabei.
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Unterstützung von Ideen: Viele investieren aus Überzeugung in nachhaltige, regionale oder innovative Projekte.
⚠️ Risiken für Anleger – das muss man wissen!
Crowdinvesting ist eine risikoreiche Geldanlage!
Hier sind die wichtigsten Gefahren:
1. Totalverlust möglich
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Start-ups oder Immobilienprojekte können scheitern.
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In dem Fall ist das investierte Geld komplett weg – es gibt keinen Einlagenschutz wie bei Sparbüchern oder Konten.
2. Keine Einflussmöglichkeiten
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Als Kleinanleger hat man keinen Einfluss auf Entscheidungen des Unternehmens.
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Wenn die Firma schlecht wirtschaftet, kann man nichts tun.
3. Lange Laufzeiten, kein schneller Ausstieg
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Das Geld ist oft für mehrere Jahre gebunden (z. B. 5–10 Jahre).
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Es gibt keinen „Zweitmarkt“ wie bei Aktien – man kann seinen Anteil nicht einfach verkaufen.
4. Unklare Erfolgschancen
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Besonders bei jungen Unternehmen ist der Ausgang ungewiss.
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Es gibt oft wenig geprüfte Daten – man investiert viel auf Vertrauen und Hoffnung.
5. Verzögerte oder ausbleibende Rückzahlungen
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Auch wenn Rendite versprochen wird, kann die Auszahlung ausfallen oder sich verzögern, z. B. bei Insolvenz.
✅ Für wen ist Crowdinvesting geeignet – und für wen nicht?
Geeignet für:
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Menschen, die ein hohes Risiko bewusst eingehen können
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Anleger, die kleine Beträge in viele verschiedene Projekte streuen wollen („Risikostreuung“)
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Idealisten, die Projekte auch aus emotionalen Gründen unterstützen
Nicht geeignet für:
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Menschen, die ihr Geld sicher und kurzfristig brauchen
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Risikoscheue Anleger
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Leute, die keine Erfahrung mit Finanzthemen haben
📝 Fazit
Crowdinvesting kann spannend und renditestark sein, aber es ist kein sicherer Sparplan. Wer mitmacht, sollte das Geld notfalls komplett abschreiben können, falls das Projekt scheitert.
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