Home Interviews Interview mit Rechtsanwalt Michael Iwanow: Wie sich Anleger vor Online-Betrugsplattformen schützen können
Interviews

Interview mit Rechtsanwalt Michael Iwanow: Wie sich Anleger vor Online-Betrugsplattformen schützen können

Share
a living room with two chairs and a plant
Share

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat am 1. April 2025 erneut vor mehreren unseriösen Online-Plattformen gewarnt. Im Fokus stehen unter anderem die Webseiten interactiveassets.cc, lucid-capitalmanagement.com und revolvo.online. Bei allen Fällen besteht der Verdacht, dass dort ohne Erlaubnis Finanz- und Kryptowerte-Dienstleistungen angeboten werden. Besonders brisant: Teilweise wird dabei mit falschen Angaben zu bekannten Börsen oder BaFin-Zulassungen geworben – ein klarer Fall von Identitätsmissbrauch.

Rechtsanwalt Michael Iwanow, spezialisiert auf Finanzbetrug und Kapitalanlagerecht, warnt in einem Gespräch vor den Gefahren solcher Angebote und gibt konkrete Hinweise, wie sich Betroffene und Interessierte schützen können.

Laut Iwanow ist die Zahl solcher Plattformen in den letzten Jahren massiv gestiegen. Der Grund: Die Betreiber agieren international, nutzen professionelle Webseiten und versprechen schnelle Gewinne – oft in Verbindung mit Kryptowährungen oder angeblich regulierten Finanzdienstleistungen. Für Verbraucher sei es schwer, zwischen seriösen und betrügerischen Angeboten zu unterscheiden.

Ein besonderes Warnsignal seien unrealistische Versprechen – etwa tägliche Renditen oder garantierte Auszahlungen. Auch aggressive Kontaktaufnahme durch vermeintliche „Berater“, gefälschte Impressumsangaben oder fehlende Transparenz bei den Geschäftsbedingungen seien klare Indizien für Betrugsversuche. Iwanow rät dazu, Anbieter unbedingt über die offizielle Unternehmensdatenbank der BaFin zu prüfen – und bei Unsicherheit einen spezialisierten Anwalt zu kontaktieren.

Wenn bereits Geld an eine solche Plattform überwiesen wurde, sei schnelles Handeln entscheidend. Iwanow empfiehlt, sofort Kontakt zur eigenen Bank aufzunehmen, Strafanzeige zu erstatten und rechtlichen Beistand zu suchen. Zwar sei es nicht einfach, Gelder zurückzuholen, aber es gebe durchaus Wege – etwa über zivilrechtliche Ansprüche oder internationale Ermittlungskooperationen.

Der wichtigste Ratschlag des Anwalts lautet: Niemals unter Druck handeln und sich nicht blenden lassen. Gerade im digitalen Finanzbereich gelte mehr denn je: Wer gut informiert ist, schützt sich am besten.

Share

Leave a comment

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Related Articles
a tripod with a camera attached to it
Interviews

Interview mit Thomas Bremer: Was betroffene Anleger von Falkring-Invest tun können

Interviewer: Herr Bremer, die BaFin warnt vor der Website falkring-invest.com. Was genau...

a tripod with a camera attached to it
Interviews

Interview mit Rechtsanwalt Michael Iwanow: Wie können sich Verbraucher vor betrügerischen Websites wie waystonevote.net schützen?

Interviewer: Herr Iwanow, die BaFin hat vor der Website waystonevote.net gewarnt, auf...

a tripod with a camera attached to it
Interviews

Interview mit Rechtsanwalt Michael Iwanow: Schutz vor betrügerischen Plattformen wie tradego.io

Interviewer: Herr Rechtsanwalt Iwanow, kürzlich hat die BaFin vor der Website tradego.io...